Wie viel kostet eine 24-Stunden-Betreuungskraft 2025 wirklich
Wussten Sie, dass eine 24-Stunden-Betreuung zuhause zwischen 2.000 und 4.000 Euro kostet, aber durch Pflegegeld und steuerliche Vorteile deutlich erschwinglicher wird? Erfahren Sie, wie Sie die Betreuung optimal, sicher, effizient, zuverlässig finanzieren und organisieren können.
Leistungen einer 24-Stunden-Betreuungskraft im eigenen Zuhause
Eine 24-Stunden-Betreuungskraft unterstützt Sie oder Ihre Angehörigen vor allem bei der Grundpflege, Hausarbeit und sozialen Begleitung. Dazu gehören unter anderem:
- Hilfe bei der Körperpflege wie Duschen, Waschen, Toilettengänge und Haarpflege
- Unterstützung bei der Mobilisierung und beim Aufstehen
- Haushaltsnahe Tätigkeiten: Kochen, Einkaufen, Waschen, Putzen, Bügeln
- Gesellschaft leisten und Begleitung bei Freizeitaktivitäten oder Arztbesuchen
Bitte beachten Sie: Medizinische Maßnahmen wie Medikamentengabe, Verbandswechsel oder ärztlich verordnete Behandlungen dürfen von Betreuungskräften ohne entsprechende Qualifikation nicht vorgenommen werden.
Arbeitszeiten und Ruhezeiten der Betreuungskraft
Obwohl die 24-Stunden-Betreuungskraft im Haushalt wohnt, arbeitet sie üblicherweise nicht rund um die Uhr durchgehend. Gesetzliche Arbeitszeitregelungen und Ruhezeiten sind einzuhalten. In der Praxis sind meist 8 bis 10 Stunden täglich vorgesehen, vornehmlich tagsüber, während nachts Bereitschaft für Notfälle besteht. Die Wochenarbeitszeit überschreitet in der Regel nicht 48 Stunden.
Zwischen den Arbeitsschichten sind ausreichende Ruhezeiten sicherzustellen, um Überbelastung zu vermeiden.
Voraussetzungen für die Unterbringung einer 24-Stunden-Betreuungskraft
Für das Wohnen der Betreuungskraft im Haushalt sind folgende Bedingungen ratsam:
- Ein eigenes, abschließbares Zimmer mit Fenster für die Betreuungskraft
- Bereitstellung von Kost und Logis, also Verpflegung inklusive Mahlzeiten
- Zugang zu Telefon und Internet für die Kommunikation mit Familie und Freunden der Betreuungskraft
- Ein familienfreundliches Umfeld, das ein respektvolles Zusammenleben und gute Zusammenarbeit unterstützt
Diese Rahmenbedingungen fördern ein angenehmes Zusammenleben und eine gute Betreuungssituation.
Unterstützung durch Pflegeversicherung und staatliche Zuschüsse
Viele Pflegebedürftige können einen Teil der Kosten für eine 24-Stunden-Betreuung durch Leistungen der Pflegeversicherung oder Zuschüsse mitfinanzieren. Dazu zählen:
- Pflegegeld: Abhängig vom anerkannten Pflegegrad (2 bis 5) erhalten Sie aktuell zwischen etwa 347 Euro (Pflegegrad 2) und 990 Euro (Pflegegrad 5) monatlich, die flexibel für die Betreuung eingesetzt werden können.
- Verhinderungs- und Kurzzeitpflegeleistungen: Bis zu 3.539 Euro jährlich (Stand 2025) können diese Mittel mitunter zur Finanzierung genutzt werden.
- Entlastungsbetrag: Zusätzlich stehen monatlich 125 Euro für Betreuungs- und Entlastungsangebote zur Verfügung.
In einigen Bundesländern, zum Beispiel Bayern, gibt es zudem Förderprogramme wie das Landespflegegeld, das derzeit bis zu etwa 1.000 Euro jährlich beträgt.
Zusätzlich können Kosten, die über die Leistungen der Pflegekasse hinausgehen, unter bestimmten Voraussetzungen steuerlich bis zu 4.000 Euro jährlich geltend gemacht werden, was die finanzielle Belastung mildern kann.
Zusammensetzung der Kosten und mögliche Zusatzaufwände
Die monatlichen Gesamtkosten setzen sich aus verschiedenen Elementen zusammen:
- Lohnkosten der Betreuungskraft inklusive Sozialabgaben und Arbeitgeberleistungen (bei osteuropäischen Kräften etwa 2.990 bis 3.990 Euro brutto)
- Vermittlungsgebühren von Agenturen, die unter anderem Organisation, Arbeitsverträge und Abgaben übernehmen
- Kost und Logis: Verpflegung und ein gemütliches Zimmer, das bereitgestellt werden muss
- Weitere mögliche Ausgaben: Fahrtkosten, Ersatzkräfte bei Urlaub oder Krankheit sowie individuelle Zusatzleistungen
Insgesamt ergibt sich so meist eine monatliche Belastung zwischen 2.000 und 4.000 Euro.
Vergleich: 24-Stunden-Betreuung zuhause versus Pflegeheim
Die Kosten einer 24-Stunden-Betreuungskraft zuhause liegen ungefähr im gleichen Bereich wie Heimpflegekosten, die häufig zwischen 2.500 und 4.500 Euro pro Monat liegen. Die Betreuung im eigenen Zuhause bietet den Vorteil einer individuellen und vertrauten Versorgung, die besonders bei Menschen mit Demenz oder eingeschränkter Mobilität als hilfreich empfunden wird.
Zudem stellt die persönliche Beziehung zu einer dauerhaften Betreuungskraft für viele Pflegebedürftige einen zusätzlichen Mehrwert dar, der in Pflegeheimen nicht immer möglich ist.
Organisation und Vermittlung von Betreuungskräften
Viele Pflegebedürftige wählen Betreuungskräfte aus Osteuropa, die über spezialisierte Vermittlungsagenturen organisiert werden. Diese Agenturen übernehmen:
- Rekrutierung und Auswahl passender Betreuungskräfte
- Abschluss und Verwaltung von Arbeitsverträgen sowie Abführung von Löhnen und Sozialabgaben
- Organisation der Anreise der Betreuungskraft zum Einsatzort
- Unterstützung bei Krankheits- oder Urlaubsvertretungen
Dadurch wird der organisatorische Aufwand für Betroffene und deren Angehörige reduziert und eine verlässliche Betreuung sichergestellt.
Zielgruppen der 24-Stunden-Betreuung zuhause
Die 24-Stunden-Betreuung richtet sich besonders an:
- Ältere Menschen mit altersbedingten Einschränkungen oder allgemeiner Gebrechlichkeit
- Personen mit Demenz oder Alzheimer, die in einem vertrauten Umfeld betreut werden möchten
- Menschen mit erheblichen Mobilitäts- oder motorischen Einschränkungen, die praktische Unterstützung im Alltag benötigen
- Personen, die trotz Pflegebedarf in ihrem gewohnten Umfeld bleiben und dabei Unterstützung erhalten wollen
Die Betreuung kann individuell an die Bedürfnisse angepasst und bei Veränderungen des Gesundheitszustands flexibel gestaltet werden.
Fazit
Die monatlichen Kosten für eine 24-Stunden-Betreuungskraft in Deutschland im Jahr 2025 bewegen sich üblicherweise zwischen 2.000 und 4.000 Euro. Bei osteuropäischen Kräften liegen die Bruttokosten oft zwischen etwa 2.990 und 3.990 Euro. Die Tätigkeiten umfassen Unterstützung bei Grundpflege, Haushalt und sozialer Begleitung; medizinische Leistungen werden nur von entsprechend qualifizierten Personen erbracht. Verschiedene staatliche Leistungen wie Pflegegeld, Verhinderungs- und Kurzzeitpflege, Landespflegegeld sowie steuerliche Abzugsmöglichkeiten können zur finanziellen Entlastung beitragen.
Die Betreuung zuhause ermöglicht Pflegebedürftigen, in ihrem vertrauten Umfeld zu bleiben und individuell betreut zu werden. Die Organisation über Agenturen kann den administrativen Aufwand senken und eine zuverlässige Betreuung gewährleisten.
Dieses Modell stellt eine Alternative zur stationären Pflege dar, deren Eignung von den individuellen Bedürfnissen und Rahmenbedingungen abhängt.
Quellen
- Deutsche Familienversicherung: 24 Stunden Pflege & Betreuung Leistungen, Vermittlung, Kosten
- Viva24: Was zahlt die Pflegekasse 2025 für eine polnische Pflegekraft?
- Attendus: Alltagshilfe in der 24-Stunden-Pflege - Kostenüberblick und Abzugsmöglichkeiten in 2025
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