Ist ein Tagesgeldkonto mit 70 Jahren 2025 in Deutschland noch sinnvoll?

Wussten Sie, dass Tagesgeldkonten 2025 zwar hohe Sicherheit und Flexibilität bieten, aber nicht ausreichen, um Ihr Vermögen inflationsgeschützt zu halten? Erfahren Sie, wie Sie mit der richtigen Mischung aus Tagesgeld und anderen Anlagen Ihr Geld im Alter optimal absichern.

Ist ein Tagesgeldkonto mit 70 Jahren 2025 in Deutschland noch sinnvoll?

Sicherheits- und Flexibilitätsaspekte eines Tagesgeldkontos im Ruhestand

Ein wesentlicher Pluspunkt des Tagesgeldkontos für Senioren liegt in seiner Flexibilität und Sicherheit:

  • Tägliche Verfügbarkeit: Das Guthaben auf einem Tagesgeldkonto kann gewöhnlich jederzeit ohne Kündigungsfrist abgehoben werden. Diese hohe Liquidität ist gerade im Alter wichtig, um unerwartete Kosten wie Arztbesuche, Reparaturen oder sonstige Ausgaben kurzfristig abdecken zu können.
  • Einlagensicherung in Deutschland: Einlagen auf Tagesgeldkonten sind bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Person und Bank durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt, was das Risiko eines Kapitalverlustes im Falle einer Bankeninsolvenz vermindert.
  • Geringes Risiko: Im Vergleich zu Anlagen mit Kursschwankungen gilt das Tagesgeldkonto als risikoarm, da der Einlagenbetrag nicht dem Kapitalmarktrisiko ausgesetzt ist.

Diese Merkmale machen das Tagesgeldkonto häufig zu einem Baustein der Vermögensverwaltung im Alter, besonders für Mittel, die kurzfristig benötigt werden.

Zinssituation und Einfluss auf die Kaufkraft

Ein bedeutender Nachteil eines Tagesgeldkontos im Jahr 2025 sind die aktuell niedrigen Zinsen:

  • Zinssätze im Verhältnis zur Inflation: Die Zinssätze für Tagesgeldkonten bewegen sich derzeit in Deutschland bei rund 0,5 %, während die Inflationsrate ungefähr 2 % betragen kann. Dies führt dazu, dass die reale Kaufkraft des auf dem Konto liegenden Geldes tendenziell abnimmt. Trotz stabiler oder leicht steigender Kontostände verliert das Vermögen inflationsbereinigt an Wert.
  • Begrenzter Vermögensschutz: Tagesgeldkonten garantieren vor allem den Schutz des Nominalkapitals, sind aber allein genommen kein wirkungsvolles Mittel zur Inflationsabsicherung oder nachhaltigen Vermögensmehrung.

Das Tagesgeldkonto kann somit hauptsächlich als sicherer „Parkplatz“ genutzt werden, ist jedoch für eine langfristige finanzielle Absicherung im Ruhestand nicht ausreichend.

Tagesgeldkonto als Teil einer breit gefächerten Anlagestrategie

Im Ruhestand kann das Tagesgeldkonto insbesondere für kurzfristige Rücklagen oder als Notfallreserve verwendet werden. Für andere Vermögensanteile sind zusätzlich andere Anlageformen sinnvoll, um potenziell verschiedene Ziele zu realisieren:

  • Kurzfristige Liquiditätsreserve: So können beispielsweise monatliche Rentenzahlungen teilweise auf einem Tagesgeldkonto geparkt werden, um flexible Verfügbarkeit zu gewährleisten.
  • Regelmäßige Einzahlungen: Einige Anbieter erlauben regelmäßige Einzahlungen auf Tagesgeldkonten, was den kontinuierlichen Aufbau einer Liquiditätsreserve unterstützt.

Zur Diversifikation und langfristigen Vermögenssicherung kommen ergänzend folgende Anlageformen infrage:

  • Festgeld: Festgeldkonten bieten in der Regel höhere Zinssätze als Tagesgeld, benötigen jedoch eine feste Laufzeit und sind weniger flexibel. Sie können für Senioren geeignet sein, die einen Teil ihres Vermögens mittelfristig anlegen möchten.
  • Aktienfonds und ETFs: Obwohl sie Marktrisiken ausgesetzt sind, ermöglichen breit gestreute Aktienfonds und ETFs grundsätzlich Chancen auf höhere Renditen. Durch Diversifikation lässt sich das Risiko von Kursschwankungen abschwächen. Diese Anlageformen können im Rentenalter zur Vermögenserhaltung oder moderaten Vermögenssteigerung genutzt werden.
  • Sofortrenten oder Immobilien: Je nach individueller Risikobereitschaft und Kapitalausstattung können auch diese Optionen relevant sein.

Eine Kombination verschiedener Anlageformen kann dazu beitragen, sowohl Liquidität als auch Renditechancen im Alter ausgewogen zu gestalten.

Wichtige Überlegungen für Geldanlagen ab 70 Jahren

Ob und in welchem Umfang ein Tagesgeldkonto im Portfolio vertreten sein sollte, ist abhängig von der individuellen Lebenssituation:

  • Liquiditätsbedarf: Stehen genügend liquide Mittel für den kurzfristigen Bedarf zur Verfügung? Wie hoch sind die monatlichen Ausgaben?
  • Risikoakzeptanz: Ist man bereit, Wertschwankungen in Kauf zu nehmen, um eventuell höhere Erträge zu erzielen, oder liegt der Fokus auf Kapitalerhalt?
  • Anlagehorizont: Wie lange wird das Geld voraussichtlich nicht benötigt?
  • Vermögensziele: Soll das Vermögen erhalten, später vererbt oder als Ergänzung zur gesetzlichen Rente genutzt werden?

Für viele Menschen im Ruhestand kann es ratsam sein, einen Notgroschen für circa 6-12 Monate Ausgaben auf einem leicht zugänglichen Konto wie dem Tagesgeld zu halten. Größere Beträge könnten anschließend je nach individueller Lage in festverzinsliche Produkte oder breit gestreute Fonds investiert werden.

Die Verbraucherzentrale und weitere Quellen geben Hinweise darauf, dass je nach Risikoneigung und persönlicher Situation auch im Rentenalter ein gewisser Anteil des Vermögens in risikoreichere Anlagen wie Aktien-ETFs investiert werden kann, während der Rest sicherer angelegt wird.

Zusammenfassung

Für 70-Jährige kann ein Tagesgeldkonto im Jahr 2025 in Deutschland eine sichere und flexible Komponente der Vermögensverwaltung darstellen, insbesondere für kurzfristige Liquiditätsbedarfe und Notfälle. Aufgrund der aktuellen Zinssituation reicht das Tagesgeldkonto jedoch nicht aus, um das Vermögen dauerhaft inflationsgeschützt zu bewahren oder eine zusätzliche Einkommensquelle zu schaffen.

Eine Anlagestrategie, die Tagesgeld mit anderen Anlageformen wie Festgeld, breit gestreuten Aktienfonds oder ETFs sowie gegebenenfalls Sofortrenten oder Immobilien kombiniert, kann helfen, Liquidität und Renditechancen zu optimieren.

Die beste Entscheidung hängt von der individuellen Situation, den finanziellen Zielen und der persönlichen Risikotoleranz ab. Es ist empfehlenswert, sich durch fachkundige Beratung oder fundierte Informationen umfassend zu informieren, um eine passende Lösung zu finden.

Quellen

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