Heimbatterien für Einfamilienhäuser 2025: Kosten, Leistung und Lösungen in Deutschland
Heimbatterien helfen, den Eigenverbrauch von Solarstrom zu erhöhen und können Photovoltaikanlagen effizient ergänzen. Sie ermöglichen die Nutzung von selbst erzeugter Energie auch in den Abendstunden und tragen langfristig zur spürbaren Senkung der Stromkosten bei.
Warum sind Heimbatterien für Einfamilienhäuser sinnvoll?
Einfamilienhäuser mit Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) erzeugen tagsüber Strom, der oft nicht sofort vollständig verwendet wird. Überschüsse werden üblicherweise ins öffentliche Netz eingespeist, erhalten aber meist eine geringere Einspeisevergütung als die Kosten für Netzentnahme in der Nacht. Mit einem Heimspeicher können diese Überschüsse zwischengespeichert und später, zum Beispiel abends, genutzt werden. Das kann den Eigenverbrauchsanteil erhöhen und führt zu folgenden Vorteilen:
- Erhöhter Grad der Unabhängigkeit vom Stromversorger, abhängig vom System und Verbrauch
- Potenzielle Senkung der Stromkosten durch Eigenverbrauch von Solarstrom
- Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage
- Optional verfügbare Notstromfunktionen zum Schutz bei Stromausfällen
Für Einfamilienhäuser ist eine nutzbare Speicherkapazität zwischen 5 und 15 kWh besonders geeignet – eine 10-kWh-Heimbatterie gilt dabei als häufig eingesetzte Standardgröße.
Welche Speicherkapazitäten und Ladeleistungen sind für Einfamilienhäuser gängig?
Führende Hersteller offerieren verschiedene Kapazitäten, die auf unterschiedliche Bedürfnisse zugeschnitten sind:
- 6 kW Batteriespeicher: Geeignet für geringeren Leistungsbedarf, häufig als modulare Systeme erweiterbar.
- 10 kWh Speicher: Für durchschnittliche Haushalte, um einen bedeutenden Teil des selbst erzeugten Stroms zu speichern.
- 20 kWh Speicher: Für Haushalte mit höherem Stromverbrauch oder größere PV-Anlagen, oft modular erweiterbar.
Moderne Heimspeichersysteme bieten Lade- und Entladeleistungen zwischen 3 kW und über 10 kW. Eine Lade- und Entladeleistung von 6 bis 10 kW ist für zahlreiche Einfamilienhäuser in Deutschland gut passend.
Marktübersicht der Heimbatterie-Hersteller 2025 in Deutschland
Deutsche Hersteller:
- Sonnen: Marktführer in Deutschland mit rund 4,7 % Marktanteil, bietet modulare Systeme mit integrierter Notstromversorgung.
- E3/DC: Marktanteil ca. 4,3 %, produziert All-in-One-Hauskraftwerke von 5,25 kWh bis über 20 kWh mit dreiphasiger Notstromversorgung.
- Fenecon: Bietet modulare Speichersysteme von 8,4 kWh bis 168 kWh für flexible Anforderungen.
- Varta: Akku-Speicher (z. B. VARTA.wall) mit 10 bis 20 kWh Kapazität, modulare Bauweise und App-Steuerung.
Internationale Anbieter mit Präsenz in Deutschland:
- BYD: Größter Marktanteil (über 21 %), bekannt für modulare Battery-Box-Systeme mit hoher Energiedichte (Blade-Technologie).
- Huawei: Bietet modulare Systeme mit 5 - 15 kWh Speichergröße und hohe Wechselrichter-Wirkungsgrade.
- Sungrow: System SBR096 mit Kapazitäten bis zu 25,6 kWh und Lade-/Entladeleistung bis zu 10,6 kW.
- LG Energy Solution: Bekannt für RESU-Serie, deren Sicherheitsaspekte von Nutzern in Deutschland unterschiedlich bewertet werden.
- Growatt, Alpha ESS und weitere: Bieten verschiedene alternative Lösungen mit unterschiedlicher Skalierbarkeit.
Kostenübersicht: Preise für Heimbatterien und Batteriespeicher 2025 in Deutschland
- Preis pro 1 kWh nutzbarer Speicherkapazität: Zwischen rund 400 und 515 Euro, abhängig von Hersteller, Technologie und Ausstattung.
- Beispiel: Ein 9,6 kWh Stromspeicher von zolar kostet ungefähr 4.951 Euro; kombiniert mit einer 8,9 kWp PV-Anlage liegen die Gesamtkosten bei etwa 16.902 Euro. PV-Anlagen ohne Speicher kosten circa 11.951 Euro. Somit entstehen für den Batteriespeicher Mehrkosten von rund 5.000 Euro.
- 20 kWh Speicher: Preise variieren; modulare Systeme von E3/DC, Varta oder Fenecon erlauben Ausbau, wobei die Kosten entsprechend zunehmen.
- 6 kW Speicher: Preise sind weniger genau angegeben, tendieren jedoch meist niedriger aufgrund geringerer Kapazität.
Die Amortisationsdauer einer Anlage mit Speicher kann oft bei etwa sieben Jahren liegen, abhängig von individuellem Verbrauch, Tarif und Systemeffizienz.
Sicherheit und Risiken bei Heimspeichern
Heimspeicher gelten als sichere Technologie, wenn sie fachgerecht installiert und gewartet werden. Dennoch gab es vereinzelt Zwischenfälle, darunter ein dokumentierter Fall (2024) einer Explosion eines LG Chem Resu H Speichers in Deutschland. Die Ursachen können thermischer Durchgang („Thermal Runaway“) und ausgasende brennbare Gase sein, die bei Defekten zu Brand- oder Explosionsgefahr führen.
Wichtige Sicherheitsmaßnahmen für Eigenheimbesitzer:
- Auswahl etablierter Hersteller mit geprüfter Sicherheitsbilanz (z. B. Sonnen, E3/DC, BYD).
- Fachgerechte Installation und Wartung durch zertifizierte Fachbetriebe.
- Aufstellungsorte mit guter Belüftung, z. B. frostgeschützte Nebenräume oder Technikräume mit Gasentlüftung.
- Beachtung relevanter Sicherheitsstandards und Vorschriften.
- Monitoring von Rückrufen und Sicherheitshinweisen der Hersteller, z. B. LG Chem.
Studien schätzen die Wahrscheinlichkeit sicherheitsrelevanter Ereignisse als sehr gering ein (ca. 0,049 %).
Nachrüstung von Batteriespeichern bei bestehenden Photovoltaikanlagen
Viele Heimspeichersysteme lassen sich mit bestehenden PV-Anlagen nachrüsten. Dabei sind folgende Punkte zu beachten:
- Prüfung der Kompatibilität zwischen Speicher und vorhandenen Wechselrichtern.
- Auswahl modularer, erweiterbarer Systeme (z. B. Varta.wall, Fenecon Home-Serie, BYD Battery-Box).
- Einbindung von Steuerungs- und Überwachungsfunktionen, beispielsweise über Apps.
- Verfügbarkeit einer Notstromfunktion auch bei Nachrüstung.
- Gegebenenfalls Anpassungen der elektrischen Hausinstallation durch qualifizierte Fachbetriebe.
Hersteller wie Senec, E3/DC, Varta und Sungrow bieten speziell für Nachrüstungen optimierte Lösungen mit Kundenbetreuung und Installationsservice an.
Fazit: Die Auswahl von Heimbatterien für Einfamilienhäuser 2025
Heimbatterien mit 10 bis 20 kWh Speicherkapazität repräsentieren eine gängige Größenordnung für Einfamilienhäuser in Deutschland, um Solarstrom effizient zu speichern und den Eigenverbrauch zu erhöhen. Die Kosten liegen in der Regel zwischen 400 und 515 Euro pro kWh nutzbarer Kapazität. Bei etwa 10 kWh Speicherkapazität fallen so Mehrkosten von circa 5.000 Euro im Vergleich zu einer reinen PV-Anlage an.
Die Entscheidung für eine passende Heimbatterie hängt ab von:
- Stromverbrauch und Größe der PV-Anlage
- Speichererweiterbarkeit und Lebensdauer (oft 10 Jahre Garantie bei rund 80 % Restkapazität)
- Lade- und Entladeleistung (häufig optimal 6-10 kW)
- Sicherheitsstandards und Herstellererfahrung
- Möglichkeit der Integration und Nachrüstung in bestehende Systeme
In Deutschland bieten sowohl nationale als auch internationale Hersteller eine breite Auswahl an Technologien für diverse Anforderungen. Interessierte sollten auf modulare Systeme mit verlässlicher Garantie und Sicherheitsnormen achten und die individuelle Wirtschaftlichkeit realistisch einschätzen.
Die Investition in einen Heimspeicher kann sich in der Regel innerhalb von sieben Jahren amortisieren und leistet einen Beitrag zur Energiewende sowie zur CO2-Reduktion.
Quellen
- https://gruenes.haus/stromspeicher-hersteller/
- https://www.zolar.de/blog/stromspeicher-vergleich
- https://www.pv-magazine.de/2025/02/20/wohnhaus-durch-explosion-zerstoert-ursache-vermutlich-batteriespeicher/
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